Implantat-Zugang in der Brustfalte
Der Zugang in der Brustfalte ist besonders weit verbreitet und gilt heute als Standard bei Brustvergrößerungen.
Zu seinen zahlreichen Vorteilen gehören
- die exakte Präparation der Implantattasche und eine optimale Blutstillung dank ausgezeichneter Übersichtlichkeit des Operationsbereiches
- „No Touch-Technik“ (dank unberührter Brustdrüse bleiben Stillfähigkeit und Brust-Sensibilität erhalten)
- für Brüste und Implantate aller Größen geeignet
- kaum sichtbare Narbe in der natürlichen Brustfalte
Implantat-Zugang in der Achselhöhle
Bei dieser Methode wird am tiefsten Punkt der Achselhöhle ein Schnitt vorgenommen, um die Implantattasche endoskopisch mittels „Schlüsselloch-Chirurgie“ oder „blind“ zu öffnen.
Diese Vorgehensweise hört sich in der Werbung zunächst einmal gut an, da niemand Interesse an einer Narbe auf oder an seiner Brust hat. Wegen erheblicher Nachteile und Risiken für die Frauen hat diese Methode jedoch erheblich an Attraktivität verloren:
- teilweise deutlich sichtbare Narbe in der Achselhöhle
- Schwierigkeiten beim Formen und Fixieren der neuen Brustfalte
- manchmal Auftreten von „dubble bubbles“ (zusätzliche zweite Falte neben der natürlichen Brustfalte)
- „zeltartiges“ Aussehen der neuen Brust möglich
- Zugang in der Achselhöhle eignet sich nicht für einen später evtl. notwendig werdenden Wechsel des Implantats mit Entfernung der Kapsel (ein neuer, zweiter Zugang ist dann erforderlich)
- Verletzungsgefahr für die axillaren Lymphknoten (Wegen ihrer besonderen Bedeutung für die Früherkennung von Brustkrebs sollten die Sentinel- oder Wächter-Lymphknoten nicht geschädigt werden; sie können die erste Phase einer Lymphdrainage der von Krebs betroffenen Brust darstellen. Wie die Amerikanische Gesellschaft für Chirurgie – American College of Surgeons, ACS – festgestellt hat, sind die Lymphknoten nach einer Brustvergrößerung mit Zugang in der Achselhöhle nicht zu verwerten und daher nicht mehr zu biopsieren. Die Gefahr der Schädigung der Lymphknoten und -bahnen ist heute noch größer als früher: Statt der nachträglich mit Kochsalz gefüllten Implantate kommen heute Gel-Implantate zum Einsatz, die einen größeren Zugang in der Achselhöhle notwendig machen.)
Die meisten Plastischen und Ästhetischen Chirurgen (auch in der Kölner T-Klinik) setzen dieses Verfahren wegen seiner schwerwiegenden Nachteile immer seltener und nur auf besonderen Wunsch der Patientin ein. Auch international anerkannte Chirurgen, die diese Operationsmethode einst entwickelt und verbreitet haben, haben inzwischen wieder von ihr Abstand genommen. Trotzdem versuchen einige Operateure immer noch, die Werbetrommel für die veraltete Praktik zu rühren.
Implantat-Zugang rund um die Brustwarzen
Für diese Methode könnte sprechen, dass die Operationsnarbe relativ klein ausfällt, weil das Gewebe der Brustwarzen aus einer ausgezeichnet abheilenden Schleimhaut besteht.
Diesem Vorteil steht gegenüber, dass die (wenn auch nicht große) Narbe mitten auf der Brust positioniert ist, wo selbst die feinste Narbe als höchst unwillkommen empfunden werden kann. Außerdem hat diese Operationsmethode eine Reihe weiterer Nachteile:
- unangenehme Sensibilitätsstörungen an der Brustwarze möglich
- erhöhtes Kapselfibrose-Risiko durch den unmittelbaren Kontakt des Implantats mit den von Bakterien besiedelten Milchkanälen, wie wissenschaftliche Studien eindeutig ergeben haben
- Verletzung/Durchtrennung der Brustdrüse beim Einbringen des Implantats möglich
- für die Einbringung größerer Implantate nur bedingt geeignet
- die Durchtrennung von Blutgefäßen erschwert oder verunmöglicht zukünftige Bruststraffungen
Wegen der mit dieser Methode verbundenen Nachteile und Risiken können wir sie nur dann empfehlen, wenn die Brustvergrößerung gleichzeitig mit der Verkleinerung einer überdimensionierten Brustwarze durchgeführt werden soll.